Naturschutz
Naturschutzgebiet ACP Panguana
Nach jahrelangen Bemühungen und vielen Vorarbeiten wurde das Areal der Biologischen Forschungsstation Panguana Ende 2011 schließlich vom Peruanischen Umweltministerium offiziell zum privaten Naturschutzgebiet (ACP = Área de Conservación Privada) erklärt. Dieser wichtige Verwaltungsakt bedeutet für die immer noch im unberührten Primärregenwald liegende Station offiziellen Schutz vor äußeren anthropogenen Eingriffen und somit eine gesicherte Zukunft.
Die Hofpfisterei München, Panguanas Hauptsponsor ließ spezielle Tafeln anfertigen, die an den Grenzwegen und Eckpunkten von Panguanas Gelände das Schutzgebiet markieren.
Um Schutzmodelle zu konzipieren, müssen wir zuvor die Struktur des amazonischen Regenwald-Ökosystems erfasst und verstanden haben. Das versuchen wir mit Öffentlichkeitsarbeit und gemeinsamen Projekten mit der lokalen Bevölkerung und verschiedenen Schulklassen zu vermitteln.
Denn wir können nur schützen, was wir auch kennen und lieben gelernt haben.
Vorträge, Führungen durch den Regenwald und eine Broschüre von Juliane Diller über Panguana, die die Hofpfisterei München publizierte, helfen dabei, Interesse und Verantwortungsbewusstsein für den Lebensraum Amazonischer Regenwald zu wecken, besonders bei den jungen Menschen, die unsere Zukunft in Händen halten.
Der Direktor der Schule „Augusto Durand“ in Yuyapichis und Asháninka-Kinder in Pampas Verde mit der Panguana-Broschüre
Foto (re.): Konrad Wothe
2014 wurde der Status und Zustand des Naturschutzgebietes Panguana von der Behörde Servicio Nacional de Áreas Naturales Protegidas por el Estado – SERNANP durch Begehung überprüft. Das Ergebnis war ein sehr positiver, zufriedenstellender Bericht.
Ing. Martínez vom SERNANP dokumentiert mit Fotos wichtige Bestandteile des Naturschutzgebietes Panguana: Links Brettwurzeln eines riesigen Feigenbaumes, rechts Palmensumpf
Die wichtigsten Risikofaktoren im amazonischen Regenwald Perus sind illegale Goldwäscherei unter Einsatz von Quecksilber und großen Motorpumpen (dragas), Brandrodung, Straßenbau ohne Umweltverträglichkeitsstudie und Genehmigung, die rapide zunehmenden Ölpalmenplantagen, illegaler Holzeinschlag mit selektivem Entfernen von Edel- und Bauhölzern, die Suche nach Erdöl und Erdgas in einigen Gegenden und auch manche Wiederaufforstungsprojekte, die für die Anlage von Monokulturen schnellwachsender Hölzer den Primärwald vernichten.
Wachsende Bevölkerungszahlen in der Region (Zuwanderung, Goldwäscher, Händler aus den Anden usw.) und sorgloser Umgang mit den Naturressourcen bewirken auch in Panguanas weiterem Umfeld eine zunehmende Belastung für den Regenwald. Umso wichtiger ist es unter diesen Umständen, das Naturschutzgebiet weiter zu vergrößern und so eine stabile Pufferzone gegen externen anthropogenen Einfluss zu schaffen.