Panguana – Forschungsstation und Naturschutzgebiet
Die Biologen Maria und Hans-Wilhelm Koepcke gründeten Panguana im August 1968 in einem entlegenen, unberührten Primärregenwald Perus und planten ihr Forschungsprojekt für 5 Jahre. Doch sie erkannten schnell, dass eine umfassende Erkenntnis der biologischen und ökologischen Zusammenhänge jenes extrem artenreichen und komplexen Lebensraumes Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte an kontinuierlichen, langfristigen Studien und das intensive Engagement mehrerer Generationen erfordern würde.
Inzwischen sind nun 50 Jahre vergangen, Panguana entwickelte sich zu einer modernen Forschungsstation, und das von der peruanischen Regierung 2011 als Naturschutzgebiet ausgewiesene Areal wird von zahlreichen Wissenschaftlern aus vielen Ländern für interdisziplinäre Forschung aufgesucht.
Eine signifikante Verbesserung der Infrastruktur und Erweiterung des ursprünglichen Primärwald-Geländes von 186 Hektar (1,86 km²) auf jetzt fast 1300 Hektar (13 km²) ist maßgeblich dem großartigen Engagement der Hofpfisterei München zu verdanken, die Panguana seit 10 Jahren fördert.
Trotz 5 Jahrzehnten unermüdlicher Forschung, die zu mehr als 265 Publikationen (Link Publikationsliste) führte, ist bisher nur ein kleiner Teil der unglaublichen und ständig wieder überraschenden Biodiversität Panguanas erfasst. Sein so vielschichtiges Ökosystem wird noch lange nicht vollkommen verstanden, und es offenbart uns seine Funktionsweise und seine vielen Mysterien nur nach und nach.
Und doch ist Panguana, Perus älteste biologische Forschungsstation, das am besten bekannte und erforschte Gebiet im gesamten andennahen Amazonien.
Durch die langfristigen Studien lassen sich fundierte Aussagen zu Veränderungen des Artenspektrums, Klimawandel, Nachhaltigkeit und anthropogenem Einfluss machen. Panguana ist heute ein bedeutendes Modell für Forschung und Naturschutzkonzepte im Regenwald, unter Einbezug sozialer Projekte mit der lokalen indigenen Bevölkerung.
50 Jahre Existenz Panguanas sind ein guter Grund zum Feiern. Daher finden 2018 mehrere Veranstaltungen in Peru und Deutschland zu diesem Jubiläum statt.
Den Anfang machte am 7. Mai 2018 die Eröffnung einer sehr informativen Ausstellung über Panguana im Museo de Historia Natural der Universidad Nacional Mayor de San Marcos in Lima, Peru. Sie wird bis zum 2. August 2018 zu sehen sein. Wunderbare Naturfotografien von Konrad Wothe, einige Poster und mehrere Videos geben einen hervorragenden Einblick in Panguanas Geschichte, Natur, Artenvielfalt und Erforschung.
Juliane Diller erhält nach ihrem Eröffnungsvortrag vom Direktor des Naturhistorischen Museums in Lima, Dr. Víctor Pacheco Torres, ein Diplom für ihren Einsatz für Schutz und Erforschung des Regenwaldes von Panguana
Unser großer Dank geht an das Personal des Naturhistorischen Museums in Lima, das diese Ausstellung ermöglichte und äußerst professionell konzipierte.
Ein Besuch lohnt sich sehr!